Lack richtig polieren

GlĂ€nzender Lack ist immer eine Augenweide. Aber abgesehen von der tollen Optik ist er auch praktisch notwendig, um das Metall unter der LackoberflĂ€che langfristig gut vor Korrosion zu bewahren. 

Lack richtig polieren

LackoberflÀchen vor Korrosion bewahren

GlÀnzender Lack ist immer eine Augenweide, denn er lÀsst das Fahrzeug hochwertig, strahlend und gepflegt erscheinen. Aber abgesehen von der tollen Optik ist er auch praktisch notwendig, um das Metall unter der LackoberflÀche langfristig gut vor Korrosion zu bewahren.

Matt gewordener Glanzlack bietet keine zuverlĂ€ssige Schutzschicht vor UmwelteinflĂŒssen mehr – er ist „offenporig“ und zusammen mit winzigen Steinschlag-Verletzungen der OberflĂ€che bietet er der Korrosion erste, mit dem bloßen Auge nicht wahrnehmbare, Angriffsmöglichkeiten. 

Um dem vorzubeugen, sollte der Lack nach jeder WĂ€sche stets mit einem Polierwachs gut versiegelt werden. Wenn der Lack mit der Zeit nach vielen eiligen, weniger grĂŒndlichen WĂ€schen dennoch verunreinigt erscheint („Wattebausch bleibt hĂ€ngen“) oder wĂ€hrend langer Ruhezeiten des Fahrzeugs „erblindet“ ist, kann er mit einer guten Lackpolitur wieder auf Hochglanz gebracht werden. 

Lackpolituren besitzen einen leichten Schleifeffekt und sollten daher nur angewendet werden, wenn der Lack mit einer WĂ€sche und Polierwachs allein nicht mehr zum GlĂ€nzen zu bringen ist. Er ebnet Rauheiten der OberflĂ€che, feine Kratzer und Verwitterungseffekte wieder ein. Richtig angewendet, bewirkt er eine gleichmĂ€ĂŸig hoch-glĂ€nzende LackoberflĂ€che, mindert oder beseitigt feine Kratzer, das Fahrzeug ist wieder optimal geschĂŒtzt und fĂŒr den Werterhalt ist viel getan. 

Doch das Aufpolieren des Lackes erfordert durchdachtes Vorgehen – wer falsch arbeitet, erreicht statt des angestrebten, gleichmĂ€ĂŸigen Spiegelglanzes eher ein speckiges, von Schlieren und feinen kreisförmigen Kratzerchen verunziertes Erscheinungsbild.


Richtig polieren – so geht’s

Step 1: Dreck behutsam beseitigen – zusĂ€tzliche Kratzer vermeiden

Step 1: Dreck behutsam beseitigen – zusĂ€tzliche Kratzer vermeiden

01 – Lack grĂŒndlich sĂ€ubern

Bevor man den Lack poliert, mĂŒssen die lackierten Teile des Fahrzeugs zunĂ€chst sehr grĂŒndlich gesĂ€ubert werden.

Wird auf verunreinigten Teilen Politur angewendet, können besagte feine Kratzer auf der ganzen FlĂ€che die Folge sein. Erst wenn der Lack saubergewaschen und abgetrocknet ist, kann mit dem Polieren begonnen werden. Bei starken Verunreinigungen (z. B. bei lange stillgelegten Fahrzeugen wie in unserem Bildbeispiel), muss die Schmutzschicht behutsam entfernt werden. 


Step 2: Reiniger auftragen und ein paar Minuten einwirken lassen

Step 2: Reiniger auftragen und ein paar Minuten einwirken lassen

02 – Reiniger auftragen und einwirken lassen

Dazu wird ein selbsttĂ€tig wirkender Fahrzeug-Nassreiniger verwendet, den man aus einer Entfernung von ca. 30 cm aufsprĂŒht und ein paar Minuten einwirken lĂ€sst (nach der Gebrauchsanweisung zum jeweiligen Reiniger vorgehen). 


Step 3: Mit Wasser abspĂŒlen, mit dem Schwamm waschen

Step 3: Mit Wasser abspĂŒlen, mit dem Schwamm waschen

03 – Mit Wasser und Schwamm waschen

Nach der Einwirkzeit den Reiniger mit Wasser abspĂŒlen. Schmutzreste, die sich nicht selbsttĂ€tig lösen, mĂŒssen vorsichtig mit einem sauberen Schwamm entfernt werden oder du musst nochmal Reiniger aufbringen – je weniger man bei der FahrzeugwĂ€sche rubbelt und reibt, desto besser.


Step 4: Lackpolitur mit kreisenden Bewegungen auftragen

Step 4: Lackpolitur mit kreisenden Bewegungen auftragen

04 – Lackpolitur auftragen

Auf die gewaschene, trockene, aber raue, stumpfe, fleckige LackoberflÀche wird nun Lackpolitur mit einem weichen, sauberen Tuch in kreisenden Bewegungen aufgetragen.

Hinweis: WĂ€hle die Lackpolitur möglichst passend zum Verwitterungsgrad des Lackes aus, damit du einerseits ein optimales Ergebnis erzielst und andererseits nicht zu viel Lack abtrĂ€gst. 

Unlackierten Kunststoff und Gummiteile beim Auftrag aussparen, hier hinterlĂ€sst Lackpolitur gern einen hĂ€sslichen milchigen Schleier, der schlecht zu entfernen ist. Arbeite nicht in der prallen Sonne oder auf von der Sonne erhitztem Lack. 


Step 5: Politur einwirken lassen, danach polieren

Step 5: Politur einwirken lassen, danach polieren

05 – Politur einwirken lassen und danach polieren

Die Lackpolitur zunĂ€chst ein paar Minuten einwirken lassen. Danach kann er mit dem sauberen, trockenen, weichen Tuch in kreisenden Bewegungen mit sanftem Druck auspoliert werden. Bei grĂ¶ĂŸeren FlĂ€chen arbeitet man sich in TeilstĂŒcken von ca. 50 x 50 cm vor. Übe beim Polieren nicht zu viel Druck aus, dies kann die Politur wolkig erscheinen lassen, und im Extremfall zu Schleifspuren oder „verbranntem“ Lack fĂŒhren.


Step 6: Das Ergebnis: ein glÀnzender und glatter Lack

Step 6: Das Ergebnis: ein glĂ€nzender und glatter Lack 

06 – GlĂ€nzender und glatter Lack 

Nach dem Polieren sollte der Lack gleichmĂ€ĂŸig glatt und schon recht gut glĂ€nzend sein – ein Wattebausch bleibt nicht mehr hĂ€ngen, die Fingerkuppe spĂŒrt keine Rauheit mehr. 


Step 7: Zum Schluss den Tank z.B. mit einem Glanzwachs versehen

Step 7: Zum Schluss den Tank z.B. mit einem Glanzwachs versehen

07 – Mit Glanzwachs versehen

Um den Glanz noch zu erhöhen und vor allem, um den Lack optimal vor UmwelteinflĂŒssen zu schĂŒtzen, bringt man abschließend ein Polierwachs auf. 


Step 8: Polierwachs aufsprĂŒhen und einige Minuten einwirken lassen

Step 8: Polierwachs aufsprĂŒhen und einige Minuten einwirken lassen

08 – Polierwachs aufsprĂŒhen und einwirken lassen

Das Polierwachs aufsprĂŒhen und einige Minuten einwirken lassen.


Step 9: Mit einem Polier-Pad oder Tuch das Wachs einmassieren

Step 9: Mit einem Polier-Pad oder Tuch das Wachs einmassieren

09 – Wachs einmassieren

Nach dem AblĂŒften poliert man es wieder mit einem sauberen, trockenen, weichen Tuch in kreisenden Bewegungen aus und „massiert“ es dabei mit leichtem Druck schön in den Lack ein. Im Ergebnis erhĂ€lt man eine perfekte, wirklich hochglĂ€nzende OberflĂ€che – endlich ist die Optik des Fahrzeugs wieder super und freut das Auge des Besitzers!


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Bitte beachten!

Bei den Schraubertipps handelt es sich um allgemeine Vorgehensweisen, die nicht fĂŒr alle Fahrzeuge oder alle einzelnen Bauteile zutreffend sein können. Die jeweiligen Gegebenheiten bei dir vor Ort können unter UmstĂ€nden erheblich abweichen, daher können wir keine GewĂ€hr fĂŒr die Richtigkeit der in den Schraubertipps gemachten Angaben ĂŒbernehmen.

Wir danken fĂŒr dein VerstĂ€ndnis.


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