Motorrad waschen und pflegen

Ein frisch geputztes Bike ist ein erfreulicher Anblick, zumal wenn vorher die Motorradwäsche dank der richtigen Pflege-Produkte besonders einfach von der Hand geht.

Motorrad waschen und pflegen
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HOW TO: Motorradkette reinigen
HOW TO: Motorradkette schmieren/fetten

Motorrad-Check beim Waschen

Mal ehrlich: Wem macht es nicht Freude, nach erledigter Wäsche neben dem frisch geputzten Bike eine gute Figur zu machen? Auch du wirst feststellen, dass Reinigung und Pflege deines Bikes mit unseren Produkten nicht nur leicht von der Hand gehen, sondern auch Spaß machen können – wenn man nur ein paar Dinge beachtet …

Bei der regelmäßigen Fahrzeugpflege geht es lange nicht nur um den Erhalt einer erfreulichen Optik. Der erfahrene Biker nutzt diese Gelegenheit immer, um sich zu vergewissern, ob der „Bock“ auch technisch noch super in Schuss ist. Die Profiltiefe und der Druck der Reifen, die ausreichende Stärke der Bremsbeläge, die Spannung der Antriebskette werden ganz selbstverständlich mitgeprüft. Fallen Undichtigkeiten am Motor auf? Sind Kabel angescheuert? Bildet sich Flugrost an Chrom­teilen oder Blüh am Motor? Bekommt vielleicht irgendeine Montagelasche langsam einen Vibrationsriss? Sind alle Schrauben fest? Braucht die Batterie demineralisiertes Wasser (nicht bei wartungsfreien Batterien)? Funktionieren alle Beleuchtungseinrichtungen? Stimmt der Öl- und Kühlflüssigkeitsstand? Schau lieber einmal nach!

Für eine Grundreinigung mit Wasser und Reiniger suchst du bitte einen geeigneten Waschplatz auf, z. B. an einer Tankstelle oder Waschanlage, denn in Omis Garten oder auf der Straße ist die Fahrzeugwäsche nicht erlaubt. Nicht in der prallen Sonne und möglichst nicht auf sandigem Untergrund arbeiten. 

Bei der Verwendung eines Dampfstrahlers ausreichend Abstand halten und nicht direkt auf die Lager halten, da sonst das Fett herausgedrückt wird. Auch Steckverbindungen der Fahrzeugelektrik reagieren mit anschließenden Kriechströmen oder Kontaktschwierigkeiten.

Hinweis: Das Motorrad muss vorm Waschen abgekühlt sein.


Aufbereiten und Reinigen – so geht’s

Step 1: Gelreiniger-Dusche

Step 1: Gelreiniger-Dusche

01 – Gelreiniger

Sprühe das Bike zunächst gründlich mit einem guten Reiniger ein. Am Besten sind Reiniger in Gelform, denn diese haften auch an senkrechten Stellen und tropfen nicht sofort wieder ab. Hier hat sich der Procycle Gel-Reiniger hervorragend bewährt. Stark verschmutzte Stellen am Hinterrad oder am Motor besonders intensiv benetzen. Der Procycle Druckpumpzerstäuber hat sich als besonders schneller und gründlicher Helfer erwiesen. Abschließend lässt du den Reiniger gemäß der Anwendungsanleitung einwirken.


Step 2: Schwammige Wäsche

Step 2: Schwammige Wäsche

02 – Schwammige Wäsche

Nimm nun einen Eimer voll Wasser und einen Schwamm und reinige gründlich die Maschine. Auch verdeckte Ecken und Winkel nicht vergessen. Arbeite nur mit mäßigem Druck, denn sonst können Kratzer entstehen. 


Step 3: Insektenentferner, Blockbürste und Spezial-Bürsten

Step 3: Insektenentferner, Blockbürste und Spezial-Bürsten

03 – Insektenentferner und Spezial-Bürsten

Hartnäckiger Insektenschmutz auf dem Scheinwerfer bzw. der Tourenscheibe lässt sich besser nach dem Einsatz eines Insektenentferners abwaschen. Schwer zugängliche Partien am Motor (Rippen) oder der Umlenkhebelei der Hinterradfederung dürfen bei Bedarf mit einer Bürste gereinigt werden. Für besonders stark verschmutzte „Rippen“ und schwer erreichbare Stellen bzw. Zwischenräume empfehlen wir das Procycle Pflegebürsten-Set. Verwende diese jedoch nicht für das Reinigen von Chromteilen und den empfindlichen Lack von Tank, Seitenteilen und Verkleidung!

Den Schwamm und die Bürsten öfter im Eimer auswaschen, damit Sandpartikel keine Chance bekommen, die Oberflächen zu zerkratzen.


Step 4: Ggf. Felgen schrubben

Step 4: Ggf. Felgen schrubben

04 – Felgen schrubben

Nun reinigst du bei Bedarf die Felgen. Hartnäckigem Schmutz gehst du mit speziellem Procycle Felgenreiniger an den Kragen. Dabei greifst du auch wieder zur Bürste. Natürlich nur, wenn du keine Chromfelgen besitzt.

Gleichzeitig kann man dabei einen Blick auf die Bremsscheiben werfen. Bei starker Verschmutzung empfiehlt es sich, den Procycle Bremsenreiniger zu verwenden. 


Step 5: Mit reichlich klarem Wasser gut abspritzen

Step 5: Mit reichlich klarem Wasser gut abspritzen

05 – Mit klarem Wasser abspritzen

Abschließend das Motorrad ausgiebig mit einem Schlauch und klarem Wasser von allen Reinigerresten befreien. Besonders ungeschützte Aluminiumteile und Schrauben müssen ausgiebig abgespült werden, denn auch ein sehr sanfter Reiniger greift diese Teile auf Dauer an.


Step 6: Gut abledern, um Wasserflecken zu vermeiden

Step 6: Gut abledern, um Wasserflecken zu vermeiden

06 – Abledern

Sind alle Teile klargespült, ledert man sie mit einem Ledertuch trocken. So werden Schlieren und Wasserflecken vermieden. Das Ledertuch hin und wieder in sauberem Wasser auswaschen und gründlich auswringen.


Step 7, Abb. 1: Polierwachs sorgt für echten Superglanz

Step 7, Abb. 1: Polierwachs sorgt für echten Superglanz

07 – Polierwachs und Vliestücher

Für lackierte Teile empfiehlt sich der Auftrag eines Lackpflegemittels mit Wachsanteil, welches nicht nur für einen perfekten Glanz sorgt, sondern auch den Lack vor Umwelteinflüssen schützt. Praktisch sind Mittel, die gleichzeitig auch säubern. Mit diesen lässt sich z. B. auch der Bereich unter der Sitzbank oder unterm Tank sauberwischen. Große Flächen lassen sich ideal mit speziellen Polierpads bearbeiten. 

Sind Kratzer im Lack, empfehlen wir die Verwendung von spezieller Politur, z. B. S100 Lack- und Kunststoff-Polish. Diese ist mit feinen Schleifpartikeln versehen, damit sich die Kratzer auspolieren lassen. Bei kleineren Schrammen im Lack kann oft die S100 Kratzer-Politur die letzte Rettung vorm teuren Besuch beim Lackierer sein. Auch auf Chrom und blankem Metall schadet ein Wachs-Pflegemittel nicht, vorausgesetzt die zu behandelnden Flächen werden nicht heiß. Es schützt vor Rost und lässt Wasser abperlen. 

Step 7, Abb. 2: Vliestücher gegen Polierkratzer

Step 7, Abb. 2: Vliestücher gegen Polierkratzer 

Milchige Polituren vertragen sich häufig nicht mit rohen, leicht rauhen Plastikteilen. Sie können in den Vertiefungen hässliche, weißliche Reste hinterlassen, die man später nicht mehr entfernen kann.

Ist die Politur ca. 10 Min. angetrocknet, wird sie mit einem ganz weichen, sauberen Lappen oder mit einem Spezialvlies abpoliert. Immer nur kleine Flächen, möglichst in Längsrichtung und nicht mit kreisenden Bewegungen polieren, das ist schonender! 


Step 8: Kunststoffpflege mit Tiefenpflege – nicht für Fußrasten und Sitzbank

Step 8: Kunststoffpflege mit Tiefenpflege – nicht für Fußrasten und Sitzbank

08 – Kunststoffpflege mit Tiefenpflege

Die unlackierten Kunststoffteile reibst du mit dem speziellen Kunststoffpfleger (z. B. Procycle Kunststoff-Tiefenpfleger) ein. Dieser schützt vor Austrocknung durch Sonnenlicht und Umwelteinflüsse.


Step 9: Sitzbankpflege

Step 9: Sitzbankpflege

09 – Sitzbankpflege

Die Vinyl- oder auch die Ledersitzbank freuen sich hingegen über eine Reinigung mit der S100 Sitzbankpflege. 

Hinweis: Keine Kunststoffpflege verwenden – diese würde die Sitzbank glatt und rutschig machen! 


Step 10, Abb. 1: Chrom- & Aluteile so ...

Step 10, Abb. 1: Chrom- & Aluteile so ...

10 – Chrom- & Aluteile pflegen

Chromteile wie Endschalldämpfer, insbesondere verwitterte, pflegt man sehr effektiv mit Nevr-Dull Polier-Watte oder mit Chrom-Politur von Procycle. Hierbei nicht die Gabelstandrohre vergessen, denn festhaftender Dreck kann beim Einfedern die Gabeldichtringe beschädigen. 

Step 10, Abb. 2: … oder so blank machen

Step 10, Abb. 2: … oder so blank machen

Chromteile mit oberflächlichen Rostflecken oder auch verfärbtes VA wird hingegen mit Autosol Metal Polish wieder blank. Rohes, poliertes Aluminium glänzt super nach einer Behandlung mit Alu-Magic, bei intensiver Anwendung sogar fast wie Chrom. Die genannten Mittel lässt man genau wie Lackpolitur etwas antrocknen und poliert sie dann aus.


Step 11: Vielzwecköl für Schraubenköpfe gegen „Alublüh“ und schmiert Gelenke & Hebel

Step 11: Vielzwecköl für Schraubenköpfe gegen „Alublüh“ und schmiert Gelenke & Hebel 

11 – Vielzwecköl für Schraubenköpfe

Lackierte Motorteile sollten mit etwas Vielzwecköl (z. B. WD-40) gegen den „Alublüh“ geschützt werden. Wachshaltige Produkte sind hier ungeeignet. Sie können langfristig durch die Motorwärme zu gelblichen Verfärbungen führen. Auch die Vergasergehäuse, Schraubenköpfe und andere verzinkte Teile freuen sich über einen zarten Schutzfilm. Gelenke und Hebeleien der Schaltung und Bremse schmierst du ebenfalls mit WD-40 nach. Hin und wieder empfiehlt sich auch das Schmieren der Bowdenzüge am Lenker. Moderne Teflonzüge niemals mit Öl, sondern mit Procycle Bowdenzugspray versorgen. 


Step 12: Ggf. Kette reinigen

Step 12: Ggf. Kette reinigen

12 – Kette reinigen

Ist die Kette extrem verschmutzt, empfehlen wir den Einsatz eines Kettenreinigers. Den Reiniger nicht auf Felgen und Reifen sprühen, schließlich hast du die gerade eben geputzt. Am besten verwendest du eine geeignete Unterlage, damit der Boden nicht verschmutzt. 


Step 13: Kette fetten

Step 13: Kette fetten

13 – Kette fetten

Bevor du die Kette fettest, vergewissere dich, dass sie trocken ist. Abschließend sprühe die O-, X- oder Z-Ring-Kette dünn mit Kettenspray ein. Stets auf die Innenseite zielen, dann haftet das Fett länger und wird nicht bei der ersten Fahrt wieder abgeschleudert. Nicht auf Felge und Reifen sprühen. Falls doch mal etwas daneben geht, lässt sich das Fett einfach mit Bremsenreiniger und Lappen entfernen.

Hinweis: Erst losfahren, wenn sich der Bremsenreiniger komplett verflüchtigt hat. 


Wichtig: Das Kettenspiel wird meist auf dem Bike sitzend geprüft. Der Durchhang sollte ca. zwei Finger breit bei eingefedertem, belastetem Motorrad sein. Zum Schluss wird kontrolliert, ob auch alle Reinigungsreste, Kettenspray und andere Schmier- und Pflegemittel von den Reifen, Griffgummis, Fußrasten und Bremsscheiben entfernt wurden. Wer in der Garage gepflegt hat, schiebt die Maschine lieber noch einmal ins Sonnenlicht und schaut dort, ob er nicht etwas vergessen hat.


Bonus-Tipps für echte Schrauber

Aufkleber entfernen

Sollen ungeliebte Aufkleber rückstandslos entfernen werden, die Trägerfolie vorsichtig (!) mit einem Heiß(!)-Luft-Fön lösen. Sollten Klebereste übrig bleiben, diese mit Öl (auch Speiseöl) oder WD-40 bestreichen, einweichen und abwischen. Solange wiederholen, bis alle Klebereste enfernt sind.


Unsere Empfehlung


Das Louis Technikcenter

Solltest du eine technische Frage zu deinem Motorrad haben, wende dich gerne an unser Technik-Center. Dort hat man Erfahrung, Nachschlagewerke und Adressen ohne Ende.

Bitte beachten!

Bei den Schraubertipps handelt es sich um allgemeine Vorgehensweisen, die nicht für alle Fahrzeuge oder alle einzelnen Bauteile zutreffend sein können. Die jeweiligen Gegebenheiten bei dir vor Ort können unter Umständen erheblich abweichen, daher können wir keine Gewähr für die Richtigkeit der in den Schraubertipps gemachten Angaben übernehmen.

Wir danken für dein Verständnis.


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